Erfahrungen der Evaluierung von Gamificationelementen
Carolin Ebermann
eresult GmbH, Deutschland
Die in diesem Beitrag untersuchte Webseite mit spielbasierten Funktionen hat das Ziel, die Nutzung von Fahrrädern im Rahmen einer Kampagne zu fördern. Um herauszufinden, wie die Wirkung der Webseite erhöht werden kann, damit die Teilnehmer mehr das Fahrrad nutzen, wird die Wahrnehmung der spielbasierten Funktionen - Gamificationelemente - auf der Webseite untersucht. Resultierend daraus soll eine erhöhte Attraktivität und Nutzbarkeit der Webseite sowie eine zunehmende motivationale Wirkung auf das Verhalten hervorgerufen werden. Denn für die Entwicklung von Leitlinien zur Gestaltung einer Applikation ist es notwendig, nicht nur die reinen Anforderungen zu erheben, sondern insbesondere die Wahrnehmung der Merkmale ausgehend vom Nutzer zu analysieren (Torenvliet, 2003). Dazu eignet sich besonders gut die Identifikation der Affordanzen eines Informationssystems in Zusammenhang mit der Wahrnehmung und den Zielen des Nutzers (Seidel et al., 2013).
(Dis)Respectful Technologies: Wie Technik soziale Normen im Arbeits- und Privatleben aushebelt - und was sich dagegen tun lässt
Sarah Diefenbach, Daniel Ullrich, Manuela Kronseder, Mariella Stockkamp, Miriam Weber
Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
Soziale Normen, ungeschriebene Gesetze des Miteinanders, sind elementar für den Zusammenhalt der Gesellschaft und das Funktionieren von Organisationen - doch Technik hebelt diese oft aus. Unbemerkt vermitteln digitale Helfer wie das Smartphone Verhaltensweisen, welche mit psychologischen Bedürfnissen und sozialen Normen in Konflikt stehen. Dies reicht von ungeteilter Aufmerksamkeit für das Gegenüber bis hin zur Veränderung der Verabredungskultur und neuen Maßstäben von Verbindlichkeit. Neben sozialen Konflikten können so auch Effektivitätsprobleme für Organisationen entstehen, z.B. durch ineffiziente Meetings. Anhand einer Fallstudie zur Nutzung von WhatsApp beleuchten wir die Rolle des sozialen Umfelds bei der Veränderung individueller Nutzungsgewohnheiten. Darüber hinaus diskutieren wir am Beispiel von Produktkonzepten Ansatzpunkte für „Respectful Technologies“ und die Berücksichtigung sozialer Normen in der UX Gestaltung und Evaluation im Tätigkeitsfeld von UX Professionals.
Design for Privacy – mit dem Menschen gestalten
Michael Bechinie, Markus Murtinger, Manfred Tscheligi
USECON - User Experience Design & Consulting, Österreich
Der aktuelle Markt zeigt, dass Kunden attraktive Produkte mit Begriffen wie einfach, klar, intelligent und brauchbar umschreiben. Kurz gesagt: Technologie, die "funktioniert" ist kein Verkaufsargument mehr, sie muss für Menschen passen. Digitale Märkte konkurrieren um Kunden, gerechnet wird mit der „Währung Benutzerdaten“. Um an den größten Anteil des "neuen Geldes" zu kommen, spekulieren Unternehmen damit wie Menschen "ticken". "Wir finden nicht heraus, wie Dinge funktionieren. Wir wursteln uns durch“ (S. Krug). Das sind schlechte Nachrichten für Designer und dies trifft im Grunde noch immer auf das Interaktionsverhalten von Menschen im Umfeld technischer Anwendungen zu. Speziell bei Design for Privacy & Security geht es um die Herausforderung, Interaktionen mit Produkten und Services zu gestalten, ohne Menschen dabei zu "überlisten". Der Vortrag fokussiert auf pragmatische Design Prinzipien und geht zusätzlich auf Learnings aus dem EU Forschungsprojekt „Privacy&Us“ ein.
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