Innovation Architecture – planen, gestalten, etablieren. Erkenntnisse aus der gesamtheitlichen Umsetzung eines Corporate Co-Innovation Labs
Oliver Gerstheimer, Max Schild, Philipp Schütz, Sebastian Frei
chilli mind GmbH, Deutschland
Verflixt – Innovation Labs, Hubs, Centers – die Allzweckwaffe der Großkonzerne gegen chronischen Innovationsmangel mutiert immer mehr zum Mausoleum Placebo. Die ersten CDOs kehren den Brutstätten der Disruption den Rücken. Teams werden klein geschrumpft und der Vorstand beginnt unbequeme Fragen nach operativ messbaren Ergebnissen zu stellen.
Kann man Innovationsstrukturen – als Ergebnis oder Prozess – planvoll und umfassend gestalten? Welche Grundsteine müssen für den Erfolg solch eines Innovationslabors aus UX Sicht gelegt werden? Am Beispiel eines gesamtheitlich konzipierten Co-Innovations-Labor eines weltweit agierenden Medizntechnikunternehmens werden die Chancen und Limitationen aufgezeigt. Es geht um gestaltbare Parameter der Innovationsarchitektur: kulturell, prozessual und systemisch. Und die Frage: Wie gelingt es einem Großkonzern, den Weg der Co-Kreation und Kundenzentrierung durch neue organisatorische und kontextuelle Gestaltungsumfelder zu erleichtern und zu eröffnen.
Co-Creation in den Dörfern – Ein Living Lab für ländliche Regionen
Anne Hess, Dominik Pascal Magin, Matthias Koch
Fraunhofer IESE, Deutschland
In den „Digitalen Dörfern“ entwickelten wir gemeinsam mit mehreren hundert Bürgern innovative Softwareprodukte, mit denen wir die lokale Nahversorgung, Logistik und Nachbarschaftshilfe im ländlichen Raum durch digitale Ansätze anreicherten. Nach 2 Jahren haben wir kritisch reflektiert, was gut lief und wo Verbesserungspotentiale für die Zukunft liegen. Vor allem stellten wir uns die Frage: wie können wir zielgerichtet Nutzer akquirieren und diese motivieren, sich für die nächsten zwei Jahre kontinuierlich und aktiv in den Dörfern zu beteiligen? Unsere Lösung ist das „Digitale Dörfer Living Lab“, durch welches wir Euch im Vortrag führen möchten. Bilder und Videos geben Euch einen lebendigen Einblick in die „Bauphase“ (die Zielsetzungen und Pläne), das „Inventar“ (die Methoden) sowie die „Bewohner“ (die Nutzer und Partner). Schaut Euch an, wie „Co-Creation“ in den Dörfern gelebt wird, um digitale Produkte und Services mit einer positiven UX zu gestalten und kontinuierlich zu evaluieren.
Co-Creation in internationalen Märkten – Ein kollaborativer Ansatz
Gerhard Krämer
Siemens Healthcare GmbH, Deutschland
Medizinische Geräte sind Bestandteil komplexer Arbeitsabläufe, die aufgrund national und regional variierender Standards, Nutzerpräferenzen etc. unterschiedlichste Ausprägungen aufweisen können. Es zeigt sich ein komplexes Bild mit vielen Nuancen, die es schwer machen, in Bezug auf den Nutzen und den Nutzer universelle Einsichten und Konzepte zu definieren und damit die generelle Relevanz und den Wert von Produkten für einen globalen Markt zu garantieren.
Um diese Komplexität und Ambivalenz sicher zu handhaben, führten wir Co-Creation Workshops mit Nutzern in nachgestellten medizinischen Arbeitssituationen durch. Diese Vorgehensweise erfasst reale Abläufe im Detail und erlaubt es, latente Bedürfnisse der Nutzer, Akzeptanz und Mehrwert neuer Konzeptansätze zu verstehen, gemeinsam den Lösungsraum auszuloten und zu bestätigen.
Darüber hinaus erlaubte das Format eine äußerst effektive Kollaboration mit dem Produktmanagement und gemeinsamen Verständnis des zu entwickelnden Produkt.
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