Conference Agenda

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Session Overview
Session
MCI-WS02: Workshop Anforderungserhebung mit Cultural Probes
Time:
Sunday, 10/Sep/2017:
9:00am - 5:30pm

Session Chair: Juliane Jarke
Session Chair: Susanne Maaß
Location: VG 3.58 (Vielberth-Gebäude)
26 seats (variable)

Session Abstract

Cultural Probes wurden ursprünglich von Gaver, Dunne & Pacenti (1999) eingesetzt, um von prospektiven NutzerInnen Anregungen für kreative Designlösungen zu erhalten. Durch eine Reihe von Materialien und Fragen werden die Beforschten dazu angeregt, ihren eigenen Alltag über einen bestimmten Zeitraum zu beobachten, zu dokumentieren und zu kommentieren. In der nutzerorientierten Softwaregestaltung werden Cultural Probes inzwischen zunehmend für die systematische Ist-Analyse und Anforderungserhebung verwendet. Als Mittel der ethnografischen Selbstaufschreibung und Selbstauskunft und in Kombination mit Interviews oder Gruppendiskussionen erlauben sie einen detaillierten Einblick in Alltagsprozesse und –strukturen, die sonst nicht von außen beobachtet oder erfragt werden können. In unserem Workshop wird es nicht darum gehen, ob eine solche Nutzung von Cultural Probes zulässig oder abzulehnen ist, denn als Erhebungsinstrument sind Cultural Probes inzwischen in verschiedenen Projekten erfolgreich eingesetzt worden. Vielmehr bietet der Workshop eine Gelegenheit, sich über Erfahrungen bei ihrer Gestaltung und Nutzung auszutauschen, zu diskutieren und andere anzuregen, mit Cultural Probes zu arbeiten Wir laden PraktikerInnen und ForscherInnen ein, in einem Kurzvortrag über ihre Erfahrungen mit Cultural Probes in der Anforderungserhebung zu berichten. Alle TeilnehmerInnen werden aufgefordert, zur Anschauung Exemplare der von ihnen eingesetzten Cultural Probes mitzubringen. Es ist denkbar, dass so eine kommentierte Sammlung von Probes entsteht.


External Resource: https://agim.uni-bremen.de/news/workshop-zur-anforderungserhebung-mit-cultural-probes/
Presentations

Anforderungserhebung mit Cultural Probes

Juliane Jarke1, Susanne Maaß2

1Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib), Universität Bremen, Deutschland; 2Fachbereich Mathematik/Informatik, Universität Bremen, Deutschland

Cultural Probes wurden ursprünglich von Gaver, Dunne & Pacenti (1999) eingesetzt, um von prospektiven NutzerInnen Anregungen für kreative Designlösungen zu erhalten. Durch eine Reihe von Materialien und Fragen werden die Beforschten dazu angeregt, ihren eigenen Alltag über einen bestimmten Zeitraum zu beobachten, zu dokumentieren und zu kommentieren. In der nutzerorientierten Softwaregestaltung werden Cultural Probes inzwischen zunehmend für die systematische Ist-Analyse und Anforderungserhebung verwendet. Als Mittel der ethnografischen Selbstaufschreibung und Selbstauskunft und in Kombination mit Interviews oder Gruppendiskussionen erlauben sie einen detaillierten Einblick in Alltagsprozesse und –strukturen, die sonst nicht von außen beobachtet oder erfragt werden können.

In unserem Workshop wird es nicht darum gehen, ob eine solche Nutzung von Cultural Probes zulässig oder abzulehnen ist, denn als Erhebungsinstrument sind Cultural Probes inzwischen in verschiedenen Projekten erfolgreich eingesetzt worden. Vielmehr bietet der Workshop eine Gelegenheit, sich über Erfahrungen bei ihrer Gestaltung und Nutzung auszutauschen, zu diskutieren und andere anzuregen, mit Cultural Probes zu arbeiten.

Wir laden PraktikerInnen und ForscherInnen ein, in einem Kurzvortrag über ihre Erfahrungen mit Cultural Probes in der Anforderungserhebung zu berichten und mit uns u.a. die folgenden Fragen zu diskutieren:

- Welche Art von Informationen liefern Cultural Probes?

- Wie sollte/kann der Einsatz von Cultural Probes in die weiteren Erhebungen eingebettet werden?

- Wie können Cultural Probes interpretiert, analysiert und die Ergebnisse für den weiteren Prozess aufbereitet werden?

- Welche Informationen können wie in Designentwürfe einfließen?

- Welche Stärken und Schwächen hat das Cultural Probes Verfahren?

- Was sind „gute“ Cultural Probes? Welche Qualitätskriterien gibt es?

- Wie muss/kann die Arbeit mit Probes auf verschiedenartige Zielgruppen zugeschnitten werden?

- Wie können Cultural Probes außerhalb von Forschungskontexten sinnvoll eingesetzt werden?

Alle TeilnehmerInnen werden aufgefordert, zur Anschauung Exemplare der von ihnen eingesetzten Cultural Probes mitzubringen. Es ist denkbar, dass so eine kommentierte Sammlung von Probes entsteht, die im Anschluss in Gestalt einer kleinen Ausstellung in die Gesamttagung eingebracht werden kann, z.B. im Rahmen der Demo- oder der Poster-Session. Dies wird sich nach Sichtung der Workshop-Einreichungen abschätzen lassen.

Der Workshop wird organisiert von Dr. Juliane Jarke (Institut für Informationsmanagement Bremen - ifib) und Prof. Dr. Susanne Maaß (Arbeitsgruppe Soziotechnische Systemgestaltung und Gender SoteG); beide arbeiten an der Universität Bremen. Er speist sich u.a. aus Erfahrungen in einschlägigen Forschungsprojekten: Im Projekt „Partizipatives Vorgehen bei der Entwicklung von Technologien für den demografischen Wandel“ (ParTec) wurden Cultural Probes eingesetzt, um die Besonderheiten des Ruhestandsalltags zu erforschen. Im EU-Projekt MobileAge dienten Probes u.a. zur Bestimmung von Informationsbedürfnissen älterer Menschen im Kontext sozial-räumlicher Inklusion und der Entwicklung eines digitalen Nachbarschaftsführers.

Im Falle, dass sich aus den Vorträgen und Diskussionen ausreichend interessantes Material ergibt, ist die Herausgabe eines Themenheftes der i-com mit ausgewählten erweiterten Beiträgen geplant.

**Zeitplan**

Ab 18.4. Ankündigung des Workshops und Aufruf zu deutsch- oder englischsprachigen Einreichungen im Format der MuC-Kurzbeiträge

Bis 11.6. Einreichung der Kurzbeiträge bei den Workshopveranstalterinnen

Auf max. 4 Seiten sollen das Entwicklungsziel und die Zielgruppe/n beschrieben und die verwendeten Cultural Probes charakterisiert/aufgelistet werden. Es soll Bezug auf die Fragen in der Ausschreibung (siehe oben) genommen werden, ggf. Verweise auf eigene Veröffentlichungen dazu.

20.6. Benachrichtigung über Annahme sowie Feedback zu den Beiträgen an die AutorInnen

bis 8.7. Veranstalterinnen bereiten Beschreibung des Workshops für den Workshopband vor. Beiträge werden von AutorInnen überarbeitet und für den Workshopband bereit gestellt.

Kurzbeiträge werden allen Workshop-InteressentInnen zur vorbereitenden Lektüre zugänglich gemacht.

AutorInnen bereiten Poster und Probes für eine Ausstellung im Rahmen des Workshops vor.

10.9.2017 Workshop findet ganztägig statt

Ausstellung der CP und der Poster, Kurzvorträge zu den Postern, Diskussion der in der Ausschreibung genannten Fragen (siehe oben), Erarbeitung von Dos & Don’ts.


Seeing the World through the Eyes of Informal Caregivers with Cultural Probes

Susanne Hensely-Schinkinger, Michael Habiger, Hilda Tellioglu

TU Wien, Österreich

To get to know your target group is a very important first step in research projects – especially when they don’t have enough time to tell you everything, like informal caregivers. During our pre-study in the project TOPIC we applied cultural probes combined with in-depth interviews and participatory observations. We asked the users to use a diary, polaroid camera, actimoClock, emoticons, social map, and picture cards for a period of 14 days. Most of these cultural probes worked well and delivered important information about users’ daily life, problems and feelings, while some were anticipated differently. The paper presents the cultural probes and their use by discussing some relevant findings.


Cultural Probes: The best way to go for PD in sensitive research settings? A methodological reflexion

Marén Schorch, Claudia Müller, Johanna Meurer

Universität Siegen, Deutschland

Cultural Probes are widely used as a methodological tool in participatory design (PD) processes. In our contribution, we focus on the use of probes in the sensitive, intimate setting of informal care and discuss their role as one methodological option (or “tool kit”) within a longer, mixed method-process of an international and interdisciplinary PD design project. We state that a carefully designed set of probes and a rather flexible use of them can not only support the understanding of a certain setting and the involved (care) practices for the researchers, but also underlines the involvement of the participants within the co-design-process.


Using cultural probes for co-creating a digital neighbourhood guide with and for older adults

Juliane Jarke, Ulrike Gerhard

Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib), Universität Bremen, Deutschland

In this paper we reflect on our experiences of using cultural probes for co-creating a digital neighbourhood guide with and for older adults. We will focus on a specific set of probes that relate to the spatial dimension of social inclusion of older citizens with respect to their sense of attachment, their sense of security and familiarity as well as their sense of identity. Based on our experience in two different districts in the city of Bremen and different groups of older adults we present some first insights into how probes may establish older adults as experts in the design process or increase feelings of limitation and deficiency.


Technology Probes als Mittel zur Unterstützung der Technik-Aneignung

Claudia Müller, Marén Schorch, David Struzek, Marleen Neumann

Universität Siegen, Deutschland

Die partizipative IT-Gestaltung mit älteren Menschen steht vorbesonderen Herausforderungen in der Abbildung innovativer high tech-Anwendungen auf aktuelle Lebensrealitäten. Der vorliegende Text stellt zwei Technology Probes vor, die als Hilfen für die Technikaneignung genutzt werden und Motivation und Lernen bzw. Kompetenzaufbau an und für die Projektteilnahme adressieren.


Sensor-Probes zur partizipativen Entwicklung für das Internet der Dinge

Andreas Bischof, Albrecht Kurze, Michael Storz, Sören Totzauer, Kevin Lefeuvre, Sebastian Jakob, Arne Berger

Technische Universität Chemnitz, Deutschland

Wie können vernetzte Produkte für das „Smart Home“ unter Einbeziehung von Verwenderinnen und Verwendern gestaltet werden? Der Beitrag diskutiert diese Frage unter Rückgriff auf das Konzept „situierter Daten“, das in einer methodischen Kombination von Sensordaten und den sozialen Praktiken der Akteure und Akteurinnen besteht. Zur Umsetzung dieser Methodik wird ein dreiteiliges System aus vernetzten Sensoren, Cultural Probe-Studie und (Gruppen-) Diskussionsformat präsentiert.


Digitale Probes

Daniel Koch, Susanne Maaß

Uni Bremen, Deutschland

Cultural Probes helfen besonders bei der Anforderungserhebung in entfernten, privaten oder sensiblen Kontexten. Angesichts der Weiterentwicklung von Informationstechnologien und ihrer allgegenwärtigen Nutzung gilt es zu überdenken, ob Postkarten, Tagebücher oder faltbare Ortskarten noch zeitgemäß sind. Basierend auf einer Analyse mehrerer Cultural Probes Projekte im Umfeld der Autor*innen wird überlegt, wie die Digitalisierung von Cultural Probes den Kommunikationsprozess in der Erhebungsphase fördern, die Anwendung der Probes für die Nutzenden sowie ihre Entwicklung und Auswertung für die Forschenden erleichtern könnte.